Amazon verklagt Betreiber von Facebook-Gruppen wegen Fake-Rezensionen

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Geschrieben von Wolfgang Wittmann

Gefälschte Produktbewertungen auf Amazon sind nicht nur für Kunden ein Problem – sondern auch für Amazon selbst. Denn die Glaubwürdigkeit leidet. Nun geht der E-Commerce-Riese in den USA gegen die Betreiber von tausenden von Facebook-Gruppen vor. Diese sollen im großen Stil Personen angeworben haben, um Rezensionen zu fälschen. Insgesamt geht es laut Angaben von Amazon um mehr als 10.000 solcher Facebook-Gruppen und diese seien laut Unternehmen auch in Deutschland aktiv gewesen. Den Verfassern der gefälschten Bewertungen wurden im Gegenzug kostenlose Ware oder eine Vergütung in Aussicht gestellt.

Das Business um gefälschte Rezensionen boomt insbesondere auf Facebook-Gruppen außerordentlich stark. Meta/Facebook hat erst Anfang des Jahres eine Gruppe mit 43.000 Mitgliedern gelöscht.

Amazon hat nach eigenen Angaben alleine 2020 mehr als 200 Millionen Fake-Rezensionen gelöscht.

So viele Fake-Rezensionen müssen natürlich erst einmal erkannt und gemeldet werden. Amazon soll 2020 entsprechend 700 Millionen Dollar für Mitarbeiter und Software ausgegeben haben, um dem Problem Herr zu werden. Insgesamt beträgt die Manpower der Task Force 12.000 Beschäftigte.

Amazon hat einen Ruf zu verlieren: Bereits 1995 (!) hat das Unternehmen quasi Online-Produktrezensionen erfunden, wohlwissend wie sich diese auf die Kaufentscheidung potenzieller Neukunden auswirkt. Deshalb möchte das Unternehmen sicherstellen, dass jede Bewertungen vertrauenswürdig und authentisch ist.

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